
Pflege und Teilhabe zusammendenken – ein integrierter Blick auf Unterstützung und Inklusion
Als KOMM e.V. stellen wir uns einer zentralen Herausforderung: Wie kann es gelingen, Pflege und Teilhabe so miteinander zu verbinden, dass Menschen mit Unterstützungsbedarf aus beiden Rechtskreisen bestmöglichste Versorgung erfahren?
Unsere Antwort darauf ist klar: Wir müssen die bisher getrennten Systeme der Pflege (SGB XI) und der Eingliederungshilfe (SGB IX) neu zusammendenken. Denn aus der Perspektive der betroffenen jungen Menschen gibt es keine „Schnittstellen“ und keine Ressortzuständigkeiten. Es gibt nur den Anspruch auf ganzheitliche Unterstützung, die körperbezogene Pflege, sozialpädagogische Begleitung und gesellschaftliche Teilhabe miteinander verbindet.
Von nebeneinander zu miteinander: Ein Paradigmenwechsel
In der klassischen Versorgung sind Pflege und Teilhabe als Professionen strikt getrennt. Diese Trennung führt jedoch in der Praxis zu Brüchen in der Unterstützung, Zuständigkeitsstreitigkeiten zwischen Leistungsträgern und letztlich zu einer Einschränkung der Versorgung der Menschen.
Wir bei KOMM e.V. sind überzeugt: Eine zeitgemäße lebensweltorientierte Versorgung, die inklusiv sein will, kann sich mit dieser Trennung nicht zufriedengeben. Stattdessen entwickeln wir integrierte Unterstützungsansätze, die den Menschen und nicht das System ins Zentrum stellen.
Unser Ansatz: Integrierte Unterstützung gestalten
Mit unserem Zielbild legen wir die Grundlage für eine Praxis, die Pflege und Teilhabe nicht als abgetrennte Zuständigkeiten, sondern als sich ergänzende Dimensionen versteht. Multiprofessionalität ist dabei das Schlagwort: Fachkräfte aus Sozialer Arbeit, Pflege und Assistenz arbeiten Hand in Hand, um individuelle Lösungen zu ermöglichen.
Ein zentrales Element sind Team-Tandems, in denen pädagogische Fachkräfte und Pflegekräfte gemeinsam Verantwortung für die Unterstützung von Menschen mit komplexem Unterstützungsbedarf übernehmen. Diese Form der Zusammenarbeit schafft Synergien, die weit über klassische Ressortgrenzen hinausgehen und den Blick auf den Menschen in seiner Lebenswelt richten.
Pflege und Teilhabe zusammendenken bedeutet für uns, die Logik der Systeme zu überschreiten, Kooperation statt Abgrenzung zu fördern und neue Lösungen zu entwickeln, die sich am echten Bedarf der Menschen orientieren.
Wir sind überzeugt: Inklusion gelingt nur, wenn wir bereit sind, alte Grenzen zu hinterfragen und gemeinsam Verantwortung zu übernehmen. Mit unserem Zielbild haben wir einen entscheidenden Schritt in diese Richtung gemacht. Und wir sind bereit, diesen Weg weiterzugehen.